Liebe Leserin. Lieber Leser,
Kindererziehung ist ein schönes, aber auch ein hartes „Geschäft“. Nie kann man es den anderen oder auch sich selbst recht machen. Die Anforderungen sind hoch, jeder hat eine Meinung und falsch macht man es ohnehin immer. Wie will man denn, wie soll man denn erziehen?
Partizipativ, autoritativ, kooperativ, mit den Kindern, mit anderen gemeinsam (Stichwort: „Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“), behütend, überbehütend („Helikoptereltern“). Es gibt so viele Ratschläge, so viele Fallstricke und wie gesagt, man macht es in den Augen vieler anderer immer falsch.
Neue pädagogische Konzepte entstehen, andere werden verworfen und man soll immer am Puls der Zeit sein. Auch unsere Kitas sind diesen Anforderungen ausgesetzt, denn auch sie sollen – nach den Vorstellungen so mancher - einiges ausgleichen wozu die Elternhäuser nicht mehr kommen oder in Einzelfällen auch nicht mehr in der Lage sind.
Wie auch Eltern es bestimmt nie allen Anforderungen (von Verwandten, Freunde, Nachbarn) Recht machen werden, so sollen unsere pädagogischen Fachkräfte auch den gestiegenen Anforderungen von Eltern und Gesellschaft entsprechen. Ein für die Kolleginnen und Kollegen oft unerträglicher Spagat. Schaut die Erzieherin für eine Minuten weg, kommt schnell ein Vorwurf, schaut sie permanent hin, ist es auch nicht recht, denn Kinder brauchen ja auch Freiheit. Wie man es macht, man macht es verkehrt.
Ich denke, wir müssen es aushalten, dass wir unterschiedlich erziehen, aber wir müssen eines immer tun: Wir müssen das Kind in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen. Wir müssen ihm Vertrauen, und Liebe schenken und die Gewissheit geben, dass es sich auf uns als Eltern, Pädagogen und Gesellschaft unbedingt verlassen kann. Kinder die uns Erwachsenen vertrauen, die echte Zuneigung und Zugewandtheit erfahren, die haben eine Chance auf eine glückliche Kindheit. Zeigen wir den Kindern, dass wir für sie da sind, zeigen wir ihnen, dass wir sie so annehmen wie sie sind und dass wir sie in den Mittelpunkt stellen und wenn wir das tun, dann werden sie auch unsere verschiedenen Erziehungsstile aushalten.
Herzliche Grüße
Ihr
Daniel Poznanski |