Interview mit Unikathe-Kita St. Franziskus in Klein-Winterheim
Sehen Sie ihre Einrichtung als Kirchort und wenn Ja, wie prägt sich das aus?
Barbara Ludwig: Wir feiern regelmäßig Kindergottesdienste und Kinderkirche mit unserm Pfarrer Leja. Wir machen in unseren Dienstgesprächen immer die Termine aus, dass mindestens einmal im Monat ein Kindergottesdienst bei uns gefeiert wird. Unser Pfarrer kommt dann auch mit seinem Raben Rudi vorbei. So sind wir bereits jetzt Kirchort der Gemeinde und legen viel Wert darauf, dass die Feste im Jahreskreis oder die Namenstage gefeiert werden.
Theresa Ludwig: Wir machen auch viele saisonale Dinge, bspw. vor Weihnachten. Hier wird darauf eingegangen, warum wir überhaupt Weihnachten feiern und was der ist Unterschied zwischen Weihnachtsmann und Nikolaus ist. Das ist dann auch für die Kinder ganz wichtig, weil Weihnachten ein wichtiger Feiertag für die Kinder ist.
Genau wie Ostern. Wir vermitteln, den Hintergrund der kirchlichen Feste, also das wir nicht Ostern feiern, weil der Osterhase kommt. Der kommt natürlich auch bei uns in der Kita vorbei, aber uns ist wichtig das auch der religiöse Hintergrund vermittelt wird.
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Barbara Ludwig: Komischerweise ist es ganz oft bei der Anmeldung so, dass die jungen Eltern in den Aufnahmegesprächen dann sagen: Wir sind aber gar nicht katholisch. Das ist normal und überhaupt kein Problem für uns. Wir haben ganz viele Familien bei denen nur eine Person katholisch ist oder auch beide Eltern konfessionslos sind, jenen aber die religiöse Erziehung ganz wichtig sind. Das geht dann auch von den Kindern auf die Eltern über. Da gibt es auch Dinge, die wir anstoßen die dann bei den Familien etabliert werden, bspw. das Beten vor dem Essen oder gehen zusammen in die Kirche. Das gehört auch bei Aufnahmegesprächen ganz klar mit dazu, dass dies bei uns dazu gehört. Dann können die Eltern frei entscheiden ob sie das möchten oder nicht.
Theresa Ludwig: Aber wir thematisieren auch andere Feste anderer Religionen bspw. das Zuckerfest. Wir haben dazu Bücher und wenn die Kinder davon erzählen und auch erzählen wollen, dann wird das bei uns auch aufgegriffen.
Wie war die Entscheidungsfindung im Hinblick darauf sich als Gründungskita zu bewerben?
Barbara Ludwig: Tatsächlich war ich als Leitung dahingehend etwas überrascht, die Gemeinde hatte sich darauf beworben. Im Nachhinein finde ich es aber jetzt sehr gut, dass wir hier zu den ersten gehören, weil man doch vlt. Noch etwas mitgestalten kann, noch die ein oder andere Idee mit einbringen kann. Wir wurden auch immer mal wieder gefragt, welche Ängste oder Befürchtungen habt ihr? Aber wir haben das eigentlich immer mit: „Keine“ beantwortet. Ich erhoffe mir schon eine Arbeitserleichterung als Leitung. Wenn dann z.B. konkretere Ansprechpartner im Verband sind oder ähnliches.
Ich habe da auch wirklich keine Befürchtungen. Meine Erfahrungen aus den letzten 10 Jahren ist, dass die Kitas hier immer mehr an Wertschätzung erfahren haben, also auch vom Bistum. Und da ist Unikathe quasi so das I-Tüpfelchen – Ein Zweckverband der eben wirklich für die KITAS da ist und eben nicht eine Abteilung des Bistums wo man so nebenher läuft.
Gibt es Wünsche?
Barbara Ludwig: Also das Thema Personalgewinnung wäre toll, wenn da von Unikathe das etwas optimiert werden würde.
Theresa Ludwig: Vielleicht wäre es perspektivisch auch toll ein System zu etablieren, das bei hohem Krankenstand auch mal eine Erzieherin von der einen in der anderen Kita aushelfen kann. Das wäre wirklich toll und hilfreich. Und evtl. kann man dann in einem Zweckverband auch mal über den Horizont der eigenen Kita hinausgucken.
Barbara Ludwig: Vielleicht gibt es im Verband dann auch die Möglichkeit so einen Pool zu gründen. Vielleicht auch von ehemaligen Erzieherinnen, die dann Aushilfen für einen abgesprochenen Bereich abdecken können wenn man Leute braucht.