In unserer Arbeit in den Kitas treffen wir an vielen Stellen auf Themen, die uns berühren und nicht immer zur Sprache kommen. Sie irritieren uns, können uns Angst machen oder im Verborgenen bleiben. Im Austauschforum möchten wir diesen Themen Raum geben. So lautet das Motto: Tabus im Gespräch! Wir möchten Sie einladen sich mit diesen Themen im Gespräch mit anderen Fachkräften und Leitungen in einem geschützten Rahmen auszutauschen, den Blickwinkel zu verändern oder zu erweitern.
Nach einem Einführungsvortrag von der Bevollmächtigten, Frau Stephanie Rieth, werden im Anschluss in Foren begleitete Gesprächsangebote gemacht, in denen Sie bisherige Strategien austauschen, reflektieren und möglicherweise neue Impulse gewinnen können. Wir laden Sie herzlich ein, sich mit Ihren Erfahrungen und Fragestellungen in zwei unterschiedliche Foren Ihrer Wahl einzubringen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die Foren vor:
mit Frau Rieth, Bevollmächtigte, Bistum Mainz
In diesem Forum wird der Schwerpunkt auf der Vertiefung zu Aussagen im Vortrag von Fr. Rieth liegen. Es gibt die Möglichkeit Resonanz aus der Praxis zu geben und der Frage nachzugehen, was das Christliche in der Achtsamkeit ist.
mit Frau Margareta Ohlemüller I Pastoralreferentin, Referentin im Institut für Spiritualität im Bistum Mainz
„Der Weg entsteht im Gehen“ (Antonio Machado, Lyriker)
Gedanken und schwierige Situationen können sich beim Gehen verändern und ordnen. Dies kann ich unterstützen, indem ich achtsam – still oder in bewusst rhythmischem Gehen – wieder zu mir und meiner Mitte finde, wenn mich etwas aufgewühlt hat oder nicht loslässt.
HINWEIS: Dieses Forum findet draußen und bei jedem Wetter statt. Bitte bringen sie wetterangepasste Kleidung mit. Walking-Stöcke können für einen Teil des Forums hilfreich sein. Wenn Sie ohne Aufwand welche mitbringen können, gerne (aber nicht unbedingt notwendig).
mit Kerstin Fahr I Systemische Beraterin, Supervisorin, Referentin und Familienberaterin mit den Schwerpunkten Hochbegabung, AD(H)S und Hochsensibilität.
In Kitas sind viele Situationen an der Tagesordnung, in denen Sie als Mitarbeitende an Ihre Grenzen kommen – insbesondere durch Kinder, die Verhaltensweisen zeigen, welche mich herausfordern und nicht immer professionell handeln lassen. Wie gelingt es mir, immer nach dem guten Grund zu suchen? Wie kann ich die Bedürfnisse aller Beteiligten im Blick behalten? Wie kann ich meine eigenen Grenzen erkennen, die damit verbundenen Triggerpunkte verstehen und mich auf den Weg machen, meine Haltung und mein Verhalten zu ändern? Und wann ist es Zeit meine Beobachtungen festzuhalten und weiterzugeben?
mit Frau Astrid Haneke I seit 1991 Qigongbegeistert, 2000 Grundausbildung bei der Medizinischen Gesellschaft für Qigong Yangsheng e.V., Fort- und Weiterbildung in den Methoden Qigong Yangsheng und Nei Yang Gong
Manchmal führen wir den größten Kampf nicht mit anderen, sondern mit uns selbst: Stress, innere Unruhe, das Gefühl, ständig funktionieren zu müssen. Qigong (氣功) bietet einen achtsamen Weg, sich diesem Kampf zu stellen und gleichzeitig Kräfte zu mobilisieren, die in uns schlummern. Qigong hat seine Wurzeln in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Die sanften, fließenden Bewegungen unterstützen die eigene Gesunderhaltung und Heilung, bringen Körper und Geist in Balance. Durch diese innere Stabilität finden wir Gelassenheit, Klarheit und Energie für den pädagogischen Alltag. Du brauchst keine Vorkenntnisse – nur die Bereitschaft, dir selbst zu begegnen. Lust, den Kampf mit dir selbst neu zu denken? Probiere Qigong aus und entdecke, wie kraftvoll Entspannung sein kann.
HINWEIS: Bequeme Kleidung ist ausreichend, wer möchte kann barfuß oder in flachen (Turn-) Schuhen teilnehmen.
mit Annette Karthein I Personal- und Organisationsentwicklung Unikathe, Dipl. Päd., Dipl. Theol, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (GfK) & Zürcher Ressourcenmanagement, Innovationsmanagerin (IHK), Visual Facilitator, Businesscoach (FH)
Elterngespräche gehören zu den sensibelsten Aufgaben im pädagogischen Alltag. Zwischen Erwartungen, Emotionen und Fachlichkeit ist es oft eine Herausforderung, die eigene Rolle zu bewahren und gleichzeitig eine wertschätzende Haltung einzunehmen. Dieses Forum lädt dazu ein, Erfahrungen zu teilen und gemeinsam Strategien zu entwickeln: Wie bereite ich mich gut vor, wie schaffe ich einen sicheren Gesprächsrahmen und wie bleibe ich klar, ohne zu manipulieren?
mit Julia Mückusch I Diplom Pädagogin, Kommunikationspsychologin und Mediatorin, Beauftragte für Prävention und Intervention in KiTas des Bistums
Die Anforderungen aus unseren Schutzkonzepten, den Kinderrechten und dem Verhaltenskodex stellen hohe Erwartungen an das professionelle Handeln aller Fachkräfte. Diese Erwartungen sind nicht nur theoretisch – sie müssen im Alltag gelebt und dauerhaft verankert werden.
Wie gelingt uns das gemeinsam im Team? Wie schaffen wir eine Kultur, in der wir uns gegenseitig aufmerksam machen, ohne Angst vor „Petzen“? Wie können wir auch in kritischen Momenten konstruktiv Feedback geben und die Erfahrungen für die Zukunft nutzbar machen? Der Schwerpunkt unseres Austauschs liegt auf dem Umgang mit belastenden Vorkommnissen – immer mit dem Fokus auf Handlungssicherheit und Klärung.
mit Christine Goßmann-Lindberg, Erziehungs-, Ehe-, Familien- und Lebensberatung in Mainz und Bingen, Caritaszentrum St. Elisabeth Bingen
Manchmal erleben wir Situationen, die uns an unsere Grenzen bringen: Gewalt durch Kinder, Unsicherheit und unterschiedliche Auslöser. Wie können wir uns selbst und andere schützen, ohne die Beziehung aus dem Blick zu verlieren? In diesem Forum geht es um Strategien für den Moment und danach: Was hilft im unmittelbaren Erleben von Gewalt? Wie erkenne ich meine eigenen Grenzen – und wie gehen andere damit um? Wie können wir uns gegenseitig stützen und schützen? Was tut mir nach einer belastenden Situation gut? Das Forum bietet Raum für den Austausch von Sorgen, Ängsten, Erfahrungen und Bewältigungsstrategien.
mit Manuela Krißbach I Koordinatorin Inklusion für die GÜT /EFB Wiesbaden, Fachkraft für Integration in Kitas, Systemisch Lösungsorientierte Fachkraft, Marte Meo Practitioner, Elternbegleitung, Fachassistent für Autismus-Spektrum-Störungen
Immer mehr Kinder mit besonderen Bedürfnissen besuchen unsere Kitas. Doch wo stehen wir eigentlich? Was bedeutet Integration, was bedeutet Inklusion – und wie verändert das unseren pädagogischen Rahmen? Ein Tabu bleibt: Alle Kinder sollen betreut werden, obwohl das System oft überlastet ist und nicht alles leisten kann.
In diesem Forum fragen wir: Wie können wir unter den gegebenen Bedingungen alle Kinder gut begleiten – auch wenn es mehrere neurodivergente Kinder sind? Wie vermeiden wir den „Stempel“ I-Kind und denken Bildung und Erziehung neu – als Teil unseres Alltags? Was ist dokumentationswürdig und wie gehen wir damit professionell um? Teile deine Erfahrungen und Ideen, wie wir gemeinsam Wege finden, die Kinder und uns selbst nicht aus dem Blick zu verlieren.
mit Frau Lara Brinkrolf I Ergotherapeutin, Erziehungswissenschaftlerin/ Pädagogin, Praxiserfahrung im psychosozialen Zentrum für Flucht und Trauma in Mainz, Fortbildungen zu Triple P (Positive Parenting Program)
Kinder nehmen oft mehr wahr, als wir glauben. Corona, Scheidungen, Flucht, Krieg, Gewalt – bis hin zu extremen Erfahrungen wie dem Verlust von Familienmitgliedern – hinterlassen Spuren. Auch Vernachlässigung und unsichtbare Formen von Gewalt können das kindliche Erleben prägen. In diesem Forum sprechen wir darüber: Welche Formen von Gewalt gibt es jenseits der körperlichen? Wie erkenne und dokumentiere ich Anzeichen von Trauma? Wie gehe ich mit eventuell traumatisierten Kindern um und entwickle ein Feingefühl für mögliche Gefährdungen oder Auslöser? Wie können wir Kinder und Familien unter diesen Bedingungen begleiten, ohne uns selbst zu überfordern?
mit Felicitas Berneit I Kita-Referentin Unikathe, Systemischer Coach, BA Theaterwissenschaft, BA Erziehungswissenschaft, MA Bildungswissenschaft
Krisen kommen oft unerwartet und stellen uns vor große Herausforderungen, denn sie sind einfach DA! Ob Konflikte im Team, belastende Situationen mit Kindern, schwierige Gespräche mit Eltern oder Extrem-Situationen wie Unfälle, Inobhutnahme oder eine Anzeige. Eine Krise wirkt sich auf das gesamte System aus – auf Kinder, Familien, Fachkräfte, Leitung und Träger. Die Frage ist: Wie fühlt sich das an, wenn plötzlich die Krise da ist? Wie viel Raum und Zeit nimmt sich die Krise und wie viel Raum und Zeit darf ich im Alltag einer Krise geben? Diesen Fragen gehen wir interaktiv auf den Grund.
mit Clemens Frenzel, Pädagogische Leitung und Alice von Podbielski-Stellpflug Regionalleitung Hessen
Kita-Organisation heißt: Menschen Orientierung und Sicherheit zu geben – gerade in herausfordernden Zeiten. Doch wie gelingt achtsames Führen, ohne sich selbst aus dem Blick zu verlieren? In diesem Forum geht es um die Frage, wie wir ein gutes Mindset in der Einrichtung schaffen können. Wie führe ich als Mitarbeiter/in andere? Wie werde ich als Mitarbeiter/in geführt? Und wie führe ich mich selbst? Achtsames Führen heißt, Verantwortung zu übernehmen und gleichzeitig Räume für Vertrauen, Klarheit und Selbstfürsorge zu schaffen.